Programmflyer

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Filme der kommenden Wochen

Komponistinnen

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14.10.2025
19:00
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Kyra Steckeweh & Tim van Beveren

D 2018, 95 Minuten

Deutsch

„Meinten Sie `Komponist`?“ Diese Frage stellte Google noch 2018, wenn man zum ersten Mal das Wort „Komponistin“ eingab. Nun ist Google nicht das Maß aller Dinge, aber durchaus ein Spiegel unserer Wahrnehmung. Und was die klassische Musik anbelangt, stehen hier eigentlich nur berühmte Männer im Fokus: Beethoven, Mozart und Bach sind Namen, die jeder kennt. Bei Komponistinnen sieht die Sache anders aus.
Einzig Clara Schumann ist vielleicht manchen Älteren ein Begriff, weil 2019 ihr 200. Geburtstag begangen wird und sicher auch, weil sie auf dem 100 DM-Schein abgebildet war. Aber ist ihre Musik bekannt? Als die Leipziger Pianistin Kyra Steckeweh feststellte, dass ihr Repertoire nur aus Musik von Männern besteht, begann sie, nach Stücken von Komponistinnen zu suchen. Ihre Recherchen in Archiven und bei Editionen förderten schnell eine Vielzahl fantastischer Klavierwerke zutage, die bis heute fast nie gespielt werden. Sie traf eine Auswahl von vier sehr unterschiedlichen Komponistinnen, die alle ein vielfältiges Gesamtwerk hinterlassen haben.

Der Film schaut aber auch „hinter die Noten“: Wie lebten diese Frauen? Mit welchen Widerständen hatten sie zu kämpfen? Wie haben sie diese bewältigt?
Der Film „Komponistinnen“ beleuchtet die historischen und persönlichen Umstände, unter denen die vier Frauen im 19. und frühen 20. Jahrhundert ihre Werke geschaffen haben. Der Berliner Filmemacher Tim van Beveren begleitet Kyra Steckeweh auf ihrer Spurensuche nach Frankreich, Italien, Polen und Deutschland, zu den Lebens- und Wirkungsstätten von Mel Bonis, Lilly Boulanger, Fanny Hensel und Emilie Meyer. (www.komponistinnen.de)

Filmgespräch mit:
Susanne Wosnitzka, Archiv Frau und Musik Frankfurt
Britta Stallmeister, Sängerin, Musikpädagogin

Gabriele Rohowski, naxos.Kino

Archiv Frau und Musik

Frankfurter Museums-Gesellschaft e.V.

 

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© tvbmedia

Stolz & Eigensinn

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21.10.2025
19:00
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Gerd Kroske

D 2025, 113 Min

Deutsch

Deutschland unmittelbar nach der Wende. Die zweite große Entlassungswelle hat den Osten erreicht. Frauen aus den ehemaligen Industrie-Großbetrieben der DDR erzählen mit heute überraschender Selbstverständlichkeit über sich und die persönlich erlangte Unabhängigkeit durch ihre Arbeit. Selbstbewusst und emanzipiert teilen sie ihr Erstaunen darüber, dass plötzlich nur noch Männer ihre Arbeiten machen sollen. Sie erzählen auch von den einstigen Utopien, die es heute nicht mehr gibt. Zudem sehen wir Aufnahmen aus ihrem Arbeitsalltag in längst verschwundenen Industriegebäuden und Braunkohle-Zechen. Auf alten U-matic-Bändern aus den Beständen des ehemaligen Leipziger Piratensenders KANAL X sind die Interviews erhalten.

Über 30 Jahre später hat Gerd Kroske („SPK Komplex“, „Striche ziehen“) diesen filmischen Schatz aus dem Archiv geborgen und die Arbeiter:innen von damals wiedergefunden. Einer Versuchsanordnung gleich, wird das alte Material im Split-Screen von den Frauen neu kommentiert und hinterfragt. „Stolz und Eigensinn“ ist eine mediale Einkreisung, die eine Lücke schließt und Frauen porträtiert, die sich ihren Stolz und Eigensinn bis heute bewahrt haben. Was wurde einst gewonnen? Was ist verloren? Was ist geschehen?

Filmgespräch mit:
Gerd Kroske, Regisseur
Norbert Meissner, Protagonist
Dr. Jessica Bock, Historikerin, Digitales Deutsches Frauenarchiv

 

Hadwiga Fertsch-Röver, naxos.Kino

Salzgeber & Co. Medien GmbH
www.salzgeber.de

Kein Land für niemand

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28.10.2025
19:00
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Max Ahrens & Maik Lüdemann

D 2025, 112 Min

Deutsch

Deutschland steht an einem historischen Wendepunkt: Erstmals seit 1945 wird im Jahr 2025 ein migrationspolitischer Entschließungsantrag im Bundestag angenommen – mit Unterstützung der AfD, die vom Verfassungsschutz wegen rechtsextremer Bestrebungen beobachtet wird. Die Erklärung zur Begrenzung der Zuwanderung sieht unter anderem eine vollständige Schließung der deutschen Grenzen vor. Ein Paradigmenwechsel kündigt sich an: weg vom Schutz von Geflüchteten, hin zu Abschottung und Abschreckung.

"Kein Land für Niemand – Abschottung eines Einwanderungslands" begibt sich auf die Suche nach den Ursachen dieser politischen Zäsur und nimmt die Zuschauer*innen mit auf eine aufrüttelnde Reise. Die Dokumentation beginnt an den europäischen Außengrenzen, wo eine andauernde humanitäre Katastrophe auf staatliche Ignoranz trifft, aber auch auf ziviles Engagement. Sie begleitet einen Rettungseinsatz auf dem Mittelmeer, dokumentiert die katastrophale Lage aus der Luft und erzählt die Geschichten von Überlebenden, die trotz Gewalt und tödlicher Risiken den Weg nach Deutschland gefunden haben.

Während Deutschland dazu beiträgt, eine europäische Festung zu errichten, gerät die politische Landschaft ins Wanken. Von emotionalisierten Medienberichten bis zu hilflos nach rechts rudernden Politiker*innen zeichnet sich eine gesellschaftliche Erzählung ab, die sich gegen Migrant*innen und Schutzsuchende richtet. Ist Migration überhaupt das große Problem, zu dem es gemacht wird? Oder offenbart die Abschottungspolitik tiefere gesellschaftliche Ängste?
In eindringlichen Geschichten zeigt der Film eine zunehmend beängstigende Realität aus Sicht von Geflüchteten und analysiert die Dynamiken hinter dem historischen Rechtsruck. Im Dialog mit Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Publizist*innen fordert "Kein Land für Niemand" dazu auf, den brutalen Status quo und die scheinbar unaufhaltsame Radikalisierung der Migrations- und Asyldebatte in Frage zu stellen.

 

Filmgespräch mit:
Ralph Götting, Sea-Eye e.V., Regensburg
Meral Zeller, Pro Asyl e.V. Frankfurt

Cornelia Spohn, Gastmoderatorin

Nashorn Filmhaus KG

The Mies van der Rohes

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04.11.2025
19:00
FRA-UAS
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Sabine Gisiger

CH 2023, 90 Min

Deutsch

Triggerwarnung: „The Mies van der Rohes“ ist kein Architekturfilm im eigentlichen Sinne. Gebäude kommen lediglich am Rand vor in der neuen Dokumentation der Schweizer Regisseurin Sabine Gisiger. Auch Mies’ Bedeutung für die Architektur der Moderne scheint nur gelegentlich auf, etwa im Zusammenhang mit dem Bauhaus oder der Weißenhofsiedlung. Im Mittelpunkt stehen die Frauen um ihn herum, vor allem seine Tochter Georgia van der Rohe (1914–2008), ihre Schwestern Manna und Traudel sowie Ehefrau Ada. Auch seine spätere Arbeits­- und Lebenspartnerin Lilly Reich hat ihren Auftritt. Der knapp 80­minütige Film erzählt chronologisch aus ihren Leben vom Anfang bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, mithilfe von Briefen, Archivmaterial und der Autobiografie Georgia van der Rohes als Quellen. Und doch kommen die Zuschauerinnen und Zuschauer dem Architekten ungewöhnlich nahe – etwa durch bislang unveröffentlichte Privatfotos, die ihn auf der Parkbank mit seiner großbürgerlichen Verlobten Ada Bruhn oder beim Herumtollen mit Tochter Georgia zeigen.

Die Frauen um den Architekten Ludwig Mies van der Rohe  ergreifen die Chancen der neuen Zeit, erleben aber auch die Einschränkungen alter Muster. Als Mies 1938 in die USA emigriert, kämpfen sie sich auf sich alleine gestellt durch die Barbarei der Nazizeit und des Krieges. Ihr Leben bleibt vom abwesenden Mann, Vater und Geliebten bestimmt. Davon erzählt die älteste Tochter, Georgia van der Rohe, dargestellt von der Schauspielerin Katharina Thalbach in fiktiven Interviews, die ausschliesslich auf authentischen Aussagen beruhen.

«THE MIES VAN DER ROHES» ist eine aufwühlende Familiengeschichte und entwirft mit privaten, unveröffentlichten und längst vergessenen Filmen, Bildern und Dokumenten ein Sittengemälde der Moderne – aus weiblicher Perspektive.

 

Wir freuen wir uns, Sie im November  in der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) zu begrüßen - Hörsaal 401, Gebäude 1, Nibelungenplatz 1

Filmgespräch mit:
Sabine Gisiger, Regisseurin des Films (angefragt)
Mary Pepchinski, Prof.em TU Dresden, Architekturhistorikerin, Geschlechterforscherin

Christina Budde, naxos.Kino

In Kooperation mit der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) und dem Bund deutscher Architektinnen und Architekten (BDA)

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© Swiss Films

27 Storeys – Alterlaa forever

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11.11.2025
19:00
FRA-UAS
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Bianca Gleissinger

D/A 2023, 90 Min

Deutsch

So schön, schön war die Zeit.“ Bianca Gleissingers humorvolles Dokumentarfilmdebüt handelt von Österreichs größter Wohnanlage und dem Glücksversprechen, das sie einst für ihre Bewohner bedeutete. Die Regisseurin kehrt zurück an den Ort ihrer Kindheit und trifft seine heutigen Bewohner:innen - im Schießverein, am Pool oder auf dem Balkon. „Wohnen wie die Reichen für alle“ war 1970 die utopische Prämisse des Architekten mit dem klangvollen Namen Harry Glück. Aber was blieb vom Pioniergeist? Die Satellitenstadt mit den markanten Terrassenhäsusern wurde 1985 fertig gestellt und zeugt von großer Zufriedenheit ihre Bewohner*innen und das, obwohl die Wohnmaschinen der Spätmoderne schon in den 1970er Jahren als unmenschlich galten.
Der Film ist eine witzige Annäherung an einen obskuren Ort und der Suche nach den eigenen Wurzeln.

 

 

Wir freuen wir uns, Sie im November  in der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) zu begrüßen - Hörsaal 401, Gebäude 1, Nibelungenplatz 1

Filmgespräch mit:
Bianca Gleissinger, Regisseurin des Films

Christina Budde, naxos.Kino

In Kooperation mit der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) und dem Bund deutscher Architektinnen und Architekten (BDA)

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©Mischief Films

Albert Kahn – Architekt der Moderne

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18.11.2025
19:00
FRA-UAS
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Dieter Marcello

D 1993, 84 Min

Deutsch

 

Albert Kahn war vielleicht der einflussreichste Architekt des 20. Jahrhunderts. 1869 im Hunsrück geboren, begann er seine Karriere in den USA mit revolutionären Bauten für die Rüstungs- und Autoindustrie. Während der Großen Depression in den USA wurde Kahn mit der Planung und Errichtung fast aller sowjetischen Industriekomplexe des sogenannten Ersten Fünf-Jahres-Plans beauftragt: 530 Fabriken in einem Zeitraum von zweieinhalb Jahren.

Kahns Bauten sind Ausdruck der Hoffnungen und Enttäuschungen unserer Industriemoderne; sie bestimmten den Ausgang beider Weltkriege und prägten das neue Bauen des 20. Jahrhunderts. Ihre Ästhetik wurde von den führenden Köpfen des deutschen Bauhauses übernommen und beeinflusste die Architektur des 20. Jahrhunderts im Ganzen. Kahn selbst hat sich zu dieser Entwicklung mit polemischer Schärfe geäußert. Mit teilweise unbekanntem Material aus US-amerikanischen und ehemals sowjetischen Archiven entwirft der Film ein breit angelegtes Bild vom Aufbruch unserer Industriemoderne und dem ihr eigenen Pathos. (jpc)

 

 

Wir freuen wir uns, Sie im November  in der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) zu begrüßen - Hörsaal 401, Gebäude 1, Nibelungenplatz 1

Filmgespräch mit:
D.W. Dreysse, Architekt und Autor Frankfurt

Wolfgang Voss, naxos.Kino

In Kooperation mit der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) und dem Bund deutscher Architektinnen und Architekten (BDA)

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© Dieter Marcello

Garagenvolk

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25.11.2025
19:00
FRA-UAS
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Natalija Yefimkina

D 2020, 95 Min

OmU

Im post-sowjetischen Russland gibt es ein Männerhobby jenseits von Eisfischen und Wodka: die Garagensiedlung. Die von außen unwirtlichen Blechhütten bieten  ein Refugium, das man sich nach eigenem Gusto und abseits aller Regeln gestalten kann. So entstehen aus Erfindungskraft und Zähigkeit auf wenigen Quadratmetern alternative Lebensräume. Schrottsammler Ilja nutzt die Garage als Produktionsstätte, Roman für seine Wachtelzucht, Pavel schnitzt Heiligenfiguren, und Viktor hat seine ursprünglich ebenerdige Garage in jahrzehntelanger Arbeit um vier unterirdische Stockwerke ergänzt. Hier gibt es alles, und alles scheint möglich. Hinter dem Polarkreis, in einer rauen Gegend, wo ein Bergbaukonzern der einzige Arbeitgeber ist, bleibt die Garagensiedlung die letzte Möglichkeit zur Selbstverwirklichung – und treibt so vielfältige Blüten wie die Träume ihrer Besitzer.

 

 

Wir freuen wir uns, Sie im November  in der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) zu begrüßen - Hörsaal 401, Gebäude 1, Nibelungenplatz 1

Filmgespräch mit:
Natalija Yefimkina, Regisseurin
Agnieszka Kubicka-Dzieduszycka, #3000Garagen-Projekt, Chemnitz

Ruth Fühner, naxos.Kino

In Kooperation mit der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) und dem Bund deutscher Architektinnen und Architekten (BDA)

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© tam tam film axel schneppat