Torsten Körner
D 2024, 104 Min
Deutsch
„Frauen, wenn wir heute nichts tun, leben wir morgen wie vorgestern.“
(Annemirl Bauer, 1984)
Mit seinem Dokumentarfilm-Hit DIE UNBEUGSAMEN setzte Regisseur Torsten Körner den Politikerinnen der Bonner Republik und ihrem Kampf um politische Teilhabe ein filmisches Denkmal. Nun richtet er mit der Fortsetzung DIE UNBEUGSAMEN 2 – GUTEN MORGEN, IHR SCHÖNEN! seinen Blick auf die andere Seite des Eisernen Vorhangs und zeichnet ein lebendiges Gruppenporträt ostdeutscher Frauen aus den verschiedensten Gesellschaftsbereichen der DDR. 15 selbstbewusste Frauen erzählen, wie auch im Land der staatlich verordneten Gleichberechtigung trotzdem das Patriarchat regierte und schaffen damit ein kraftvolles Kaleidoskop der Geschlechterbeziehungen im Arbeiter- und Bauernstaat. Der Film bietet den beeindruckenden Lebensleistungen der ostdeutschen Frauen und ihrem Kampf um Chancengleichheit eine fesselnde Bühne.
Mit dabei: Brunhilde Hanke, langjährige Oberbürgermeisterin von Potsdam, die Landwirtin und „Heldin der Arbeit“ Solveig Leo, die DEFA-Regieassistentin Barbara Mädler, die Historikerin und PublizistinAnnette Leo, die Malerin Doris Ziegler, die Verhaltensbiologin Marina Grasse, die Schriftstellerin Katja Lange-Müller, die Punkerin Gabriele Stötzer, die Friedensaktivistin Ulrike Poppe, die Schauspielerin Katrin Sass, die Schlagzeugerin Tina Powileit, die Metallurgin Katrin Seyfarth, die Comiczeichnerin Anke Feuchtenberger, die Zahnarzthelferin Kerstin Bienert und die Tochter und Nachlass-Verwalterin der Malerin Annemirl Bauer, Amrei Bauer.
Diese Frauen sprechen über die Doppelbelastung ihrer Mütter und Großmütter, sie erzählen von den eigenen Sorgen und Träumen, denen sie oft nur mit Tricks ein kleines Stück näherkommen konnten. Ergänzt mit zahlreichen Archiv-Aufnahmen rundet Torsten Körner die Zeitreise ab und öffnet, indem er die Zuschauer:innen zu Zeitzeug:innen macht, eine Tür für ein besseres Verständnis zwischen Ost und West. Eine cineastische Reise in ein Gestern, das bis ins Heute wirkt.
Filmgespräch mit:
Torsten Körner, Regisseur, Berlin (angefr.)
Dr. Jessica Bock, Historikerin, Digitales Deutsches Frauenarchiv, Berlin
Christina Budde, naxos.Kino
Mati Diop
F, Senegal, Benin 2024, 71 Min
Deutsch
Aus dem Dunkel eines französischen Museumsmagazins ertönt die Stimme einer beninischen Königsfigur, die als Objekt Nr. 26 (von 7000) in einer Rückgabeaktion nach Dahomey/Benin verschickt wird. Ihre Ankunft wird gefeiert - aber auch kritisch gesehen. Eine Diskussion unter beninischen Student*innen spricht alle wunden Punkte an, die mit der Restitutionsfrage verbunden sind – will damit nur Macron seine Marke schützen? Ist es eine Beleidigung, wenn nur 26 von 7000 geraubten Objekten zurückgegeben werden? Sind sie Kunst? Sind sie Kultobjekte? Was bedeuten sie für Menschen in Benin, die keine Chance haben, aus ihren Dörfern ins Museum zu kommen, um sie anzuschauen? Was bedeutet es, in einer Sprache – auf Französisch – darüber zu diskutieren, wenn man der eigenen Volkssprache beraubt ist? Zum poetischen Schluss ergreift die Statue noch einmal das Wort und öffnet den Horizont über den aktuellen Fall hinaus.
Filmgespräch mit:
Dr. Larissa Förster, Direktorin des Weltkulturen Museums Frankfurt
Ruth Fühner, naxos.Kino
Günter Atteln
D 2024, 88 Min
Deutsch
Joana Mallwitz ist Dirigentin. Ein Beruf, der von vielen noch immer als Männerdomäne bezeichnet wird. Früh als Ausnahmetalent entdeckt, war sie die jüngste Generalmusikdirektorin Europas, bevor sie im August 2023 Chefdirigentin des Konzerthausorchesters Berlin wurde.
Der Film begleitet sie zwei Jahre auf ihrem Weg dorthin. Mallwitz erwarten in dieser Zeit gleich mehrere Debüts in München, Paris, Salzburg und Amsterdam.
Während die entscheidende Phase ihrer internationalen Karriere beginnt, müssen sie und ihr Mann sich nach der Geburt ihres ersten Kindes neu organisieren.
Filmgespräch mit:
Prof. Dr. Melanie Wald-Fuhrmann, Musikwissenschaftlerin
Prof. Dr. Bernd Zegowitz, Literaturwissenschaftler, beide Goethe-Universität Frankfurt
Gabi Rohowski, naxos.Kino