Musik, Freundschaft, eine Haltung zur Welt und das Geheimnis, über 30 Jahre zusammen Musik zu machen. All das fängt Charly Hübner in seinem Film über die Band Element of Crime ein. Er begleitet sie während einer Tournee durch Berlin, die sie durch unterschiedliche Spielorte führt. Viel live-Musik mit eingestreuten Interviews mit Bandmitgliedern und Archivaufnahmen.
Laut FAZ-Feuilletonist Jan Wiele veranschauliche der Film die unterschiedlichen Werkphasen der Band, ohne ihn ausufern zu lassen: „Der Film ist sehr gut geschnitten, Archivmaterial und Aktuelles machen ihn spielfilmartig, weniger dokumentarisch“.
Stichwort Road Movie von Carola Benninghoven. Fand Wiele ebenso: „Sehr verdichtete Musikgeschichten zusammengeführt“. Den Übergang der Texte von englisch zu deutsch sah Wiele als Bruch bzw. als Verdichtungsschub im Sinn eines positiven Dylan-Schubs. „Kein radebrecherisches Englisch mehr wie Fury in the Slaughterhause.“
Insgesamt kultiviere die Band jedoch ein reines Westberlin-Bild. Insofern wäre es interessant zu sehen, wie der Film in Ostberlin ankomme, zumal Hübner aus dem Osten stammt. Dazu Wiele: „Sie werden wohl nicht viele Fans in Ostberlin finden“.
Filmgespräch mit Jan Wiele, Redakteur im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), und naxos-Moderatorin Carola Benninghoven.
(rh)
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