Einer der zu den großen Jazz-Saxophonisten Europas zählende Künstler „spielt und setzt Töne zusammen“. Dabei gehe es ihm um die Liebe zum Saxofon, „jenem magischen Instrument“.
„Ein ohren-, augen- und herzerwärmender Film, großartig komponiert“, eröffnete Naxos-Moderator Wolfgang Voss das Gespräch danach. Regisseurin Lucie Hermann hatte mal nach einem Stück von Christof Lauer nach dessen Titel gefragt: „Talking to you“ – damit stand der Filmtitel, an dessen Film sie drei Jahre gearbeitet hat. Sie habe den Film selbst finanziert, da „Jazzfilme kein großes Publikum“ hätten.
Parallel dazu hatte Herrmann nie über Lauer recherchiert, sondern ihn immer wieder befragt, wie seine Musik zustande kommt, und dann versucht, so den Film zu komponieren. Dazu Lauer: „Bei meinen freien Stücken habe ich kein Konzept und weiß damit, dass es auch in die Hose gehen kann. Denn ich denke nie, wie fange ich an und wie enden meine Stücke“.
Lauer selbst habe dann zum Film „einfach ja gesagt“ und dachte „naja so 10 bis 15 Minuten“. Dann sind 90 Minuten entstanden. „Musik entsteht bei mir einfach aus einem Zustand heraus, alles ist dann möglich“, so der Sax-Mann. Kameramann Mainolf Schmitz meinte, man übe und lerne immer wieder die Sprache der Musik, in der man seine eigene Welt schaffe. So habe man keine poppigen Videeoschnitte gedreht, sondern den Schwerpunkt auf längere Drehsequenzen gelegt.
Lauers musikalische Einflüsse als Solist, aber auch in Bands wie u.a. Weather Report oder United Rock and Jazz Ensemble, stammen insbesondere von Jimi Hendrix. Obwohl 25 Jahre festes Mitglied der NDR Bigband, Hamburg, habe Lauer „ein ambivalentes Verhältnis zu Big Bands. Main Stream und konservativer Swing haben mich nie interessiert, dafür offene, freie Musik“.
Bild: Christoph Lauer-Improvisation am Tenorsax vor dem naxos-Publikum. Zum anschließenden Filmgespräch begrüßte naxos-Moderator Wolfgang Voss (2.v.r.) Kameramann Mainolf Schmitz und Regisseurin Lucie Herrmann.
(rh)
naxos-Kino