Ein junger palästinensischer Aktivist im Westjordanland kämpft gegen die Zerstörung und Vertreibung seiner Gemeinde durch die israelische Besatzung. Nachdem ihr Land zum israelischen „Schießgebiet“ erklärt worden war, ist die Lage für ihn unerträglich: Auslöschung ganzer Dörfer, abgerissene Häuser und verjagte Bewohner.
Wieland Hoban bezeichnete das Vorgehen Israels als eine Mischung aus punktueller Extreme, verbunden mit niedriger dauerhafter Gewalt. „Die Menschen werden ihres Lebens beraubt“, sagte das Mitglied der Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost. Dieser Prozess werde von Jerusalem aus gezielt gesteuert. Bereits seit mehr als 20 Jahren würde Israel „die Palästinenser auf Diät setzen“, etwa durch Sperrung von Wasser und Lebensmitteln.
„Das im Film gezeigte System gilt für 60 Prozent des Westjordanlands“, sagte Riad Othman von medico international. Aber der jahrzehntelange Landraub durch Palästinenser schaffe eben keine Empathie. Und ohne den israelischen Schutz hätte das „Regime Netanjahu“ nicht rund 60 neue Siedlungen durch massive Landnahmen errichtet und fast 50.000 Menschen vertrieben, die ursprünglich palästinensische Eigentumsrechte besessen hätten. Die Folge: etwa 2000 Gegenangriffe durch palästinensische Siedlergruppen. Ebenso versuche die palästinensische Autonomiebehörde, das Land weiterhin zu bewohnen.
Im Bedrohungsfall schütze die israelische Armee die Siedler gegenüber protestierenden Palästinensern, wurde Hoban deutlich: „Die Anzug-Herren in der Knesset sind die anonymen Auftraggeber, die Gaza in die Steinzeit zurückbomben wollen“.
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Filmgespräch v.l.n.r. mit: Wieland Hoban, „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“, Riad Othman, medico international, und naxos-Moderatorin Brigitte Schulz.
(rh)
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