Im Wiener Stadtteil Favoriten, einst ein Arbeiterbezirk, heute nahezu sozialer Brennpunkt, spricht heute ein Großteil der Kinder an den dortigen Grundschulen nicht Deutsch als Erstsprache. Der Film begleitet eine Klasse im Alter von sieben bis zehn Jahren und ihre engagierte Lehrerin, die ihnen dabei hilft, einen Platz in einer Welt zu finden, in der sie sich oft nicht zugehörig fühlen.
„Migration ist ein schwieriger Begriff, da es nicht die eine Gruppe mit Migrationshintergrund gibt“, sagte Mareike Kunter vom DIPF. Es gäbe aber keinen besseren Begriff, obwohl das Wort ein negatives Image habe. Um Ausgrenzung abzubauen, müsse auf jeden Fall in der Sprachförderung gehandelt werden, so Christine Glitsch von der Frankfurter Pestalozzischule. Ihre Wünsche an die Eltern ihrer Kinder, von denen nur wenige deutsch sprechen: „Ihr Kind nicht über alle anderen stellen, sondern sie verstärkt Deutschkurse besuchen lassen“.
Dazu Kunter: „Wenn Lehrkräfte hohe Erwartungen an ihre Schüler haben, werden diese erfahrungsmäßig leistungsstärker“. Denn die Auslese zum Gymnasium beginne bei der jeweiligen Empfehlung der Grundschule. Glitsch betonte, dass die Kinder sich ununterbrochen vergleichen würden – hier die Einser, dort die Schwachen, die ebenfalls gut bewertet werden wollten. Denn Notendruck entstehe auch durch den sozialen Vergleich.
Ihr gemeinsames Fazit: Leistung und Beziehung zu den Kindern kann den Lernerfolg fördern. Aber: Der Schullalltag muss meistens schnell gehen und kann somit nicht perfekt sein.
Bild: v.l.n.r.: naxos-Moderator Ogulcan Korkmaz, Prof. Dr. Mareike Kunter, DIPF Leibniz-Institut für Bildungsforschung u. Bildungsinformation, und Christine Glitsch, Lehrerinan der Pestalozzischule Frankfurt, Riederwald,
(rh)
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