Die Einflüsse des digitalen Kapitalismus und der künstlichen Intelligenz auf die Welt sind unübersehbar. Der Film wirft einen Blick auf einen der geheimnisvollsten und mächtigsten Männer im Silicon Valley: den Milliardär Alex Karp, der sich selbst als Neomarxist und Pazifist bezeichnet. Er ist CEO der Firma Palantir, deren erfolgreichste Softwareprodukte nach seinen Angaben von Polizei zur Verbrechensvorhersage und vom Militär für gezielte Operationen eingesetzt werden.
„Wir leben heute in einer Zeit, die wir noch gar nicht kennen“, meinte der Sozialpsychologe Christian Schneider, der auch im Film mitgewirkt hatte. Mit Data bzw. Metadata rückten „destruktive Führer“ mittels Datenhandel in den Vordergrund. Als typische Anführer dieser Entwicklung nannte er Elon Musk (u.a. X – ehemals Twitter, SpaceX, Tesla), Mark Zuckerberg (Meta Platforms, Facebook), Jeff Bezos (Amazon, Blue Origin) und last not least Alex Korp (Mitgründer und CEO von Palantir Technologies). Sie alle seien zwar bauernschlau-intelligent, jedoch mangele es ihnen an jeglicher Empathie und Intellektualität.
Eine solche Gruppe habe nun US-Präsident Trump um sich gescharrt, mit dem Vorsatz, der reichste Mensch der Welt zu werden. Schneider bezeichnete ihn als „destruktiv-dumm mit einem weit unten angesiedelten Intelligenzniveau“.
Trump ähnlich, mache Karp etwa im ersten Satz eine Aussage, die er im zweiten Satz widerrufe, äußerte sich Axel Stolzenwaldt vom Chaos Computer Club Frankfurt: „Bei Palantir ist alles ist geheimnisvoll, vieles wird nicht ausgesprochen“. Daraus folgerte er, „man müsse heute einfach nur lügen“. Dabei habe Silicon Valley einmal für Offenheit gestanden, warf Ruth Fühner ein. Jedoch spielten die damit verbundenen Werte für Karp und Palantir keine Rolle mehr, da das Unternehmen bereit sei, Vorlagen zum Töten zu erstellen. Laut Stolzenwaldt sei IT wichtig während der Hippie-Bewegung der 1980er gewesen, eine „Open Source“-Bewegung mit offengelegten Datensammlungen, anschließend aber durch Microsoft kommerzialisiert worden.
Zwar sichere eine solche IT-Technologie das Weiterleben, aber „Größenwahn ist die Folge der gebündelten Macht, die diese High-Tech-Oligarchen erreicht haben“, sagte Schneider. In deren Fantasie schwebe ihnen schon ein Leben auf anderen Planeten vor mit einer Handvoll ausgewählter unsterblicher Menschen.
Bild:
Filmgespräch mitv.l.n.r. Axel Stolzenwaldt, Chaos Computer Club Frankfurt, Dr. Christian Schneider, Sozialpsychologe, und Naxos-Moderation Ruth Fühner.
(rh)
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