Die staatlich verordnete Gleichstellung von Mann und Frau in der damaligen DDR steht einer Realität gegenüber, in der die Ungleichheit weiter Bestand gehabt hat. Vor allem war den Frauen die doppelte Last von Beruf und unbezahlter Familienarbeit aufgebürdet. Arbeiterinnen, Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen kommen zu Wort, die selbstbewusst ihren Platz im Leben einfordern.
Laut Jessica Bock, Digitales Deutsche Frauenarchiv, Berlin, zeigte der Film dir „lange Geschichte der Frauenbewegung in der DDR“ auf: „Die Arbeiterinnen kommen authentisch rüber“. Zwecks Emanzipation hätten sie sich zum Großteil westlicher Literatur bedient. Regisseur Torsten Körner sah die Reaktion in Ost und West unterschiedlich: „Hier eher mit Humor, dort eher emotional“. Wichtig für beide Seiten sei jedoch die „Identizitätspolitik“.
Man brauche solche Filme, weil Frauen im Alltag „immer noch kleingemacht“ würden, wobei DDR-Frauen nicht mehr Rechte hatten als BRD-Frauen. Schon von Beginn an seien drei Teile geplant gewesen: 1. Frauen im Westen, 2. im Osten 3. Migrantinnen. Die hier gezeigten Frauen waren vorwiegend aus ihrer Karriere rausgeflogen. Die Gründe beispielhaft: „Ich habe abgetrieben, ich wurde geschlagen, ich bin nicht befördert worden“. Gerade in dieser Hinsicht zeigt der Film ein reales Bild der Frauen in der DDR ohne Glorifizierung.
Dennoch sei es schwierig gewesen, Gesprächspartnerinnen zu finden, denn viele hätten abgesagt., weil sie desillusioniert waren, auch und gerade nach der Wiedervereinigung.
(rh)
Bild:
naxos-Moderatorin Christina Budde (l.) im Gespräch mit der Historikerin Dr. Jessica Bock, vom Digitalen Deutschen Frauenarchiv, Berlin, und dem Berliner Regisseur Torsten Körner.
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